Quelle: http://www.kath.de/quodlibe/apo/
Die metaphysische Scham


Elf Tips zum Umgang mit katholischen Computer-Geheimnissen
1. Geben Sie jedem Mitarbeiter ein eigenes Passwort. Falls es einem Hacker gelingen sollte, ein Passwort zu stehlen, kann wenigstens nicht das gesamte Ordinariat lahmgelegt werden. In katholischen Institutionen sind die Namenstagsheiligen besonders beliebte Passwortlieferanten.
2. Wechseln Sie ihr Passwort oefter, als ein Fuldaer Bischof seine Meinung zu einem Hamburger Gesinnungs-Blatt. So hat der Kirchennager nur an gewissen Montagen im Jahreskreis seine Freude.
3. Um ein maximal sicheres Passwort zu finden, bedienen Sie sich der sogenannten Biblecode-Methode: Wuerfeln Sie eine moeglichst hohe Anzahl von Buchstaben und Zahlen solange durcheinander, bis eine absolut sinnlose und vieldeutige Kombination dabei herauskommt.
4. Passwoerter stehen unter dem Schutz des Hl. Antonius, denn sie gehen oft verloren. Sollten Sie deshalb der Versuchung erliegen, Ihre Passwoerter auf einem gelben Selbstklebezetten an Ihren Monitor zu kleistern oder sie in der obersten Schublade des Schreibtischs zu verstecken, ist ausserordentlicher Beistand vom Heiligen Johannes Vianney noetig.
5. Durch ehemalige und frustrierte Mitarbeiter erleidet die katholische Kirche in der Oeffentlichkeit mehr Schaden als durch Kirchenfeinde. Das ist bei der Computerkriminalitaet nicht anders. Loeschen Sie deshalb von Leuten, die kuendigen, sofort alle Passwoerter.
6. Es klingt vielleicht ein wenig paranoid, aber wenn Sie z.B. mit Spendenverwaltungssoftware oder kirchlichen Personaldaten arbeiten, dann sollten Sie auch einen Bildschirmschoner mit Passwortschutz einsetzen.
7. Ein Virus gehoert zwar nicht zu den vier apokalyptischen Reitern, wie es manche Antivirensoftwarehersteller gerne haetten. Nichtsdestotrotz sollten Sie bei Herrn McAffee oder in der Praxis von Dr. Solomon vorbeischauen und dort die neueste AntiViren-Shareware herunterladen.
8. Sie praktizieren schon Safer-Internet?
Schoen, aber wie ist es mit Ihren Kollegen?
Spielen diese nach Dienstschluss schnell noch ein paar Raubkopien wie z.B. "Himmelfahrtskommando in Golgotha"? Falls ja, rufen Sie schnell die spanische Festplatten-Inquisition und schenken Ihren Amtsbruedern einen finanziell harmloseren Virus: Das Tamagotchi-Ei.
9. Nicht jeden Bloedsinn, der ueber Johannes Paul verbreitet wird, sollte man als wahr ansehen. Ebenso die E-Mail-Adresse "Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein."
Denn Absender von E-Mails zu faelschen, lernt man schon in der dritten Folge des "Happy Hacker-Anfaengerkurses".
Dies geht leichter als angebliche Stasi-Tarnnamen von Kirchenleuten zu erfinden.
Im Gegensatz zur Gauckbehoerde bietet das Internet aber einige Moeglichkeiten, sich von der Glaubwuerdigkeit des Verfassers ein eigenes Bild zu machen. Zum einen laesst sich aus dem Header einer E-Mail der Versand-Weg herauslesen, zum andern gibt es Programme wie whois, trace oder ping.
10. Tippen Sie niemals Ihre Kreditkartennummer in den Ziffernblock Ihrer Tastatur. Damit machen Sie nur katholische Hilfswerke reich. Wieso? Weil fast alle Eurocard-Nummern in Deutschland mit 5232 XXXX XXXX XXXX anfangen. Jetzt muss nur noch der TCP/IP-Verkehr nach einer 16-stelligen Nummer gescannt werden, die mit 5232 beginnt, und schon kann der katholische Hacker auf Ihren Namen bei Renovabis oder Misereor online spenden.
11. Ihre Mutter hatte recht: Nehmen Sie niemals Schokolade von fremden Leuten an.
Angebote, die zu gut sind, um wahr zu sein, wie z.B. in Kettenbriefen oder Werbe-Mails sind nicht nur unmoralisch, sondern strafbar.